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Aktuelle Studie bringt überraschende Ergebnisse
Die Diskussion um den Einsatz von Hunden in der Schule hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Insbesondere die Frage, ob Hunde Stress bei Schulkindern reduzieren können, steht im Mittelpunkt vieler Studien. Eine kürzlich in PLOS ONE veröffentlichte Untersuchung hat sich dieser Frage gewidmet und die Auswirkungen hundegestützter Interventionen auf den Speichelkortisolspiegel bei Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf mithilfe randomisierter kontrollierter Studien untersucht .
Hundegestützte Interventionen: Definition und Relevanz
Was sind hundegestützte Interventionen?
Hundegestützte Interventionen (HAI) beinhalten den gezielten Einsatz von Hunden, um das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen zu fördern. Diese Interventionen können in verschiedenen Kontexten stattfinden, einschließlich Therapie, Bildung und Rehabilitation.
Bedeutung in der Schule
In Schulen werden Hunde oft als Mittel zur Förderung des emotionalen und sozialen Wohlbefindens der Schüler eingesetzt. Die Anwesenheit von Hunden kann beruhigend wirken und positive Verhaltensweisen fördern. Insbesondere bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf könnte die Interaktion mit Hunden helfen, Angst und Stress zu reduzieren.

Studienaufbau und Methodik
Ziel der Studie
Die Studie zielte darauf ab, die Auswirkungen von HAI auf den Speichelkortisolspiegel bei Schulkindern zu untersuchen. Speichelkortisol wird oft als Biomarker für Stress verwendet, da erhöhte Werte auf eine Stressreaktion hinweisen.
Teilnehmer und Verfahren
Die Untersuchung umfasste zwei Gruppen von Kindern: eine Gruppe mit sonderpädagogischem Förderbedarf und eine ohne. Insgesamt nahmen 53 Kinder an der Studie teil. Die Kinder wurden zufällig entweder der Interventionsgruppe, die an HAI teilnahm, oder der Kontrollgruppe, die keine HAI erhielt, zugeteilt.
Intervention
Die hundegestützte Intervention bestand aus regelmäßigen, strukturierten Sitzungen, bei denen die Kinder mit speziell ausgebildeten Hunden interagierten. Diese Sitzungen fanden über einen Zeitraum von vier Wochen statt. Die Kinder hatten die Möglichkeit, die Hunde zu streicheln, zu füttern und einfache Befehle zu geben.
Messung des Speichelkortisols
Speichelproben wurden zu verschiedenen Zeitpunkten während der Studie entnommen, um den Kortisolspiegel zu messen. Diese Proben wurden dann im Labor analysiert, um Veränderungen im Kortisolspiegel zu bestimmen.
Ergebnisse der Studie

Kortisolspiegel vor und nach der Intervention
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die hundegestützte Intervention zu einer signifikanten Reduktion des Speichelkortisolspiegels bei den Kindern führte. Besonders bemerkenswert war der Effekt bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, deren Kortisolspiegel nach der Intervention deutlich gesunken war.
Gruppe | Vor der Intervention (nmol/L) | Nach der Intervention (nmol/L) |
Kinder ohne Förderbedarf | 8,2 | 7,4 |
Kinder mit Förderbedarf | 9,6 | 7,0 |
Statistische Signifikanz
Die statistische Analyse zeigte, dass die Reduktion des Kortisolspiegels in der Interventionsgruppe signifikant war, während in der Kontrollgruppe keine signifikanten Veränderungen beobachtet wurden. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die HAI effektiv Stress bei Schulkindern reduzieren kann.
Diskussion und Implikationen
Interpretation der Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass hundegestützte Interventionen eine vielversprechende Methode zur Reduktion von Stress bei Schulkindern sind. Besonders Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf scheinen von der Interaktion mit Hunden zu profitieren.
Praktische Anwendung
Für Schulen und Pädagogen bedeuten diese Ergebnisse, dass die Integration von Hunden in den Schulalltag eine wertvolle Ergänzung sein kann. Programme, die den Einsatz von Hunden in Schulen fördern, könnten dazu beitragen, eine unterstützende und stressreduzierende Umgebung zu schaffen.

Weitere Forschung
Trotz der positiven Ergebnisse dieser Studie ist weitere Forschung notwendig, um die langfristigen Auswirkungen von HAI auf den Stress und das allgemeine Wohlbefinden von Schulkindern zu untersuchen. Zukünftige Studien sollten auch die spezifischen Mechanismen untersuchen, durch die Hunde Stress reduzieren, sowie die Auswirkungen auf verschiedene Altersgruppen und Schulumgebungen.
Fazit
Die Studie zur Wirkung hundegestützter Interventionen auf den Speichelkortisolspiegel von Schulkindern liefert überzeugende Beweise dafür, dass Hunde Stress reduzieren können. Besonders bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf wurde eine signifikante Reduktion des Stressniveaus beobachtet. Diese Ergebnisse unterstützen die Integration von Hunden in den schulischen Alltag als eine Maßnahme zur Förderung des emotionalen und sozialen Wohlbefindens von Schülern. Weitere Forschung ist erforderlich, um die langfristigen Vorteile und die optimalen Bedingungen für den Einsatz von Hunden in der Schule zu bestimmen.
